Standort: Auf der alten Linde beim Bauernhof vulgo Brandlbauer, am oberen Tangelried.
Beschreibung: Die Besitzer vulgo Brandlbauer berichten dazu: “Ursprünglich hing unser Marterl an einer anderen Linde bei unserem Nachbarn (Oberes Tangelried 23), da dort ein schrecklicher Unfall passierte. Ein Ochse hat einen Menschen niedergetrampelt. Das muss mindestens 100 Jahre her sein. Da dieser Baum einem Blitzschlag zum Opfer gefallen ist, wurde das Marterl zu unserem Baum gebracht.” P. C. Brandtner hatte auch schon dazu geforscht und ungefähre Jahreszahlen dokumentiert. Das Unglück müsste demnach zwischen 1865-70 gewesen sein. Der Blitzschlag vor 1900. Bei Nachschau in den Matriken gibt es keinen Todesfall in diesem Zeitraum von Bewohnern dieser beiden Bauernhöfe, der zu dieser Geschichte passen könnte.
Und weiter heißt es von den Besitzern über das jetzige Bild (eigentlich ein Holzmarterl) dazu: “Das Alte konnte leider nicht mehr restauriert werden. Es diente allerdings als Vorlage für das Neue.” Das Neue war zugleich ein Geschenk zu einem runden Geburtstag des Besitzers.
Das Holzmarterl hat an der Vorderseite eine verglaste Holztüre. Auf dem Dach ist ein kleines Holzkreuz. Im Inneren befindet sich ein Kreuzifix aus Holz mit metallener Christusfigur und Kreuzesinschrift “INRI”. Zwei Vasen mit Schnittblumen finden als Schmuck im Inneren ausreichend Platz.
Die Linde selbst ist zwischen 250 bis 350 Jahre alt.
Beim Nachbarn Donglbauer gibt es an der Kreuzung eine Stelle mit einer Laterne. Diese Laterne wurde vom Besitzer dort aufgestellt. Ob dies nur eine Beleuchtung an dieser Stelle ist oder auch aus einem Anlass ein “Denkmal”, muss noch geklärt werden.
Errichtung: ca. 1865-70
Heutiger Besitzer: Familie Steinberger (vulgo Brandlbauer)
Grundstücknummer: Gratkorn – KG Forstviertel 227/1
Letzte Renovierung: Umzug auf jetzigen Platz vor 1900, Neuerrichtung 2017
Erfassung: P. Clemens Brandtner für Pfarre; Hans Preitler 2021 für BUNW