Aktuelles aus dem Pfarrleben

Pfarrgrenze


StStefan1786

Die ursprüngliche Pfarre umfasste die späteren Katastralgemeinden Kirchenviertel, Freßnitzviertel, Forstviertel und Friesach-St.Stefan sowie die Ortschaft Friesach. Die Ortschaft Friesach (bis zum heutigen Weingartenweg) und die heutige Katastralgemeinde Friesach-St.Stefan waren zuerst die einstige Gemeinde Friesachviertel (die noch heute übliche Bezeichnung Friesachviertel ist also für die Katastralgemeinde Friesach-St. Stefan nicht korrekt).

1786 kamen etliche Häuser der Pfarre St. Veit bzw. der Gemeinde Schattleiten zur Pfarre dazu. 1938 wurde die Gemeinde Schattleiten aufgelassen und die neu eingeführte Katastralgemeinde Gratkorn-St.Veit umfasst diese Häuser. Allerdings kamen noch weitere Häuser zur Marktgemeinde, blieben aber bei der Pfarre St. Veit – Aufstellung weiter unten.
1929 gab es noch eine Änderung in der Ortschaft Friesach: Der vulgo Hochhansl und vulgo Weingrill gingen an die Pfarre Deutschfeistritz.
Die Gemeinde St. Stefan (später Gratkorn) wurde 1848 aus den Katastralgemeinden Kirchenviertel, Freßnitzviertel, Forstviertel und Friesach-St.Stefan gegründet. 1938 kam die neue Katastralgemeinde Gratkorn-St.Veit dazu.

Dass dies mit den Pfarrgrenzen nicht immer so klar und einfach war, zeigt sich auch darin, dass es da Unstimmigkeit bei den Häuserverzeichnissen gibt, die zur Pfarre gehören.
Die Hausnummern sind die, die seit 1830 bis zur Einführung der Straßennummerierung gegolten haben. Dennoch gab es immer wieder Änderungen und so kann es durchaus sein, dass diese Änderungen Grund für Unklarheiten sein könnten.
Vom Dorf Friesach gehören zur Pfarre Gratkorn (zusätzlich zu jenen, die zur Gemeinde gehören): 15-27 (bei P. Clemens Brandtner Stand 1830, Änderung 1929 berücksichtigt) bzw. 15-26,32,34 und 35 (Diözesanarchiv, Schematismus 1948), wobei 27 nicht relevant ist, da es offensichtlich als Schmiede ein Wirtschaftsgebäude war. P. Clemens listete zu den Hausnummern die Vulgonamen auf:

15 Friesachschuster (Hollerhube)
16 Mairbauer
17 Ruepp (Bürcherhube)
18 Schneiderpoldl
19 Nicklwastl (Ziterhube)
20 Lamprechtbauer (Toblerhube)
21 Mathisbauer (Parfußhube)
22 Möstl
23 Luckner
24 Peterbauer oder Huber
25 Lipp im Ort
26 Dornhube

In Schattleiten sind es die Häuser 4-18, 35 und 36 (P. Clemens als Stand 1830)  bzw.  3-10, 13-17, 30, 31, 54 (Diözesanarchiv, Schematismus 1948).
Wieder gibt es eine Liste der Vulgonamen von P. Clemens mit Hausnummer von 1830:
Die Nummer aus dem Schematismus 1948 ist in Klammer.
4 (3) Schusserlenz
5 (4) Schuß- oder Kronwirt (später Müllerwirt)
6 (6) Schattleitenweber
7 (7) Hartbauer
8 Hartbauer-Keusche (gibt es nicht mehr)
9 (8) Harthopfer
10 (9) Plesch
11 (10) Kogelbauer-Keusche (gibt es nicht mehr)
12 Plesch-Keusche (gibt es nicht mehr)
13 (Kirchenviertel 75) Körbelbauer
14 (16) Steirerhans (verlassen, zwischen Dultgraben und Ort Rannach)
15 (15) Schraußbauer
16 (14) Ofenbauer
17 (13) Haggenbauer
18 (17) Pailweber
35 (31) Gsöllbichler (gibt es nicht mehr, über Hollackner Richtung Rannach)
36 (30) Burgstaller
(54) ?

Folgende Bauernhöfe, die seit 1938 zur Marktgemeinde Gratkorn gehören, bleiben aber weiterhin bei der Pfarre St.Veit. Es sind dies:
Kogelbauer, Bogenhof, Sterzbauer, Pailbauer, Pail-Mörth, Käfer-Wastl, Höchbauer.

In der Aufstellung scheint der Kreuzschuster (zwischen Pailweber und Haggenbauer) nicht auf.

Aus: Die Geschichte der Pfarre Gratkorn, P. Clemens Brandtner, 1980
Diözesanarchiv, Schematismus der Diözes Graz-Seckau 1948