Was wir aus der Bibel über ihn wissen
Geboren als Sohn des greisen Priesters Zacharias und seiner Frau Elisabeth war Johannes schon im Mutterleib durch den Besuch der mit Jesus schwangeren Maria bei seinen Eltern von der Gnade Gottes erfüllt. Zacharias soll vom Erzengel Gabriel verheißen worden sein, dass er Vater werden würde. Als er wegen seines hohen Alters daran zweifelte, wurde er mit Stummheit bestraft. Erst als man ihn nach der Geburt seines Sohnes nach dessen Namen befragte, schrieb er auf eine Tafel „Johannes“, was bedeutet „Gott ist gnädig“ und erhielt darauf seine Stimme wieder. Der Geburtstag des Johannes wird am 24. Juni gefeiert. Von seiner Jugendzeit ist wenig bekannt. Mit ungefähr 27 Jahren zog er hinaus in die Wüste, führte dort ein karges Leben und ernährte sich, wie berichtet wird, von Heuschrecken und wildem Honig. In dieser Zeit begann er mit seinen Predigten, in denen er das Volk zu Buße und Umkehr aufforderte und die Bekehrten auch am Ufer des Jordan taufte. Auf die Frage der Menschen, ob er der erwartete Messias sei, antwortete er: „Ich taufe nur mit Wasser, aber nach mir kommt einer, der tauft mit dem Heiligen Geist, und ich bin nicht wert, seine Schuhriemen zu lösen.“ Jesus aber war von Johannes überzeugt und ließ sich auch von ihm taufen. Herodes ließ Johannes den Täufer gefangen nehmen, weil dieser dessen unstatthaftes Zusammenleben mit seiner Schwägerin angeprangert hatte. Durch eine Intrige der Herodias forderte deren Tochter Salome, nachdem sie Herodes mit ihrem Schleiertanz bezaubert hatte, zur Belohnung den Kopf des Johannes. Diesen brachte sie nach der Enthauptung auf einem Silbertablett dem Herrscher. Der übrige Körper wurde von den Anhängern des Johannes in Samaria begraben.
Der Hl. Hieronymus berichtet, Herodias hätte noch lange das Haupt des Täufers aufbewahrt.
Verehrung
Johannes der Täufer ist der Patron der Weber, Schneider, Sattler und Kürschner, Gastwirte und Fassbinder, Bauern und Hirten sowie der Musiker, Sänger und Tänzer. Er ist auch der Schutzheilige der Weinstöcke und der Haustiere, vor allem der Schafe und Lämmer. Johannes wird auch oft dargestellt mit Hirtenstab und einem Lamm, das er trägt, bezugnehmend auf den Satz, den er sagte: „Seht das Lamm Gottes, es nimmt hinweg
die Sünden der Welt.“ In unserer Kirche trägt er den Kamelhaarmantel und hält einen Stab in Kreuzesform mit einer Fahne mit den lateinischen Worte “Ecce Agnus Dei” (Seht das Lamm Gottes). Diese Art der Darstellung findet man sonst oft auf mittelalterlichen Kreuzigungsdarstellungen, wo der zu diesem Zeitpunkt schon tote Johannes trotzdem als “Zeuge” dazu gestellt wurde.
Zum Brauchtum um den Heiligen Johannes gehört das Johannisfeuer, das, vom keltischen Sonnenwendfeuer übernommen, am 24. Juni abgebrannt wird. Heute sind diese Bräuche miteinander verschmolzen und Sonnwend- und Johannisfeuer werden zugleich entfacht. Johannes der Täufer ist der einzige Heilige neben Jesus und Maria, dessen Geburtstag gefeiert wird. Sein Sterbetag wird am 29. August gefeiert.