Aktuelles aus dem Pfarrleben

Aktiv werden


Verantwortung übernehmen heißt, selber etwas tun.

Ärmel aufkrempelnNachhaltig und umweltverantwortlich zu handeln ist nicht schwierig. Hier einige Vorschläge, was Sie tun können.

Das beginnt bereits bei jedem Einkauf, bei dem Sie als mündige Konsumentin, als mündiger Konsument Zeichen setzen können.

Einige Link-Tipps für umweltfreundlichen und nachhaltig-sozialen Einkauf

Angesichts dessen, dass einerseits wohl niemand will, dass sie oder er durch seinen Einkauf den ökologischen Fußabdruck vergrößert und andererseits für jeden Europäer schon (im Schnitt) 28 Menschen unter sklavenartigen Bedingungen arbeiten müssen, ist die Behauptung vieler Firmen, die Kundinnen und Kunden würden durch ihr Einkaufsverhalten bestimmen, wohl eine der sarkastischsten Lügen. Daher braucht es Informationen und Möglichkeiten, beim Einkauf gegenzusteuern, um das Quasi-Monopol an Informationen durch z.B. weltweit agierende Konzerne zu durchbrechen. Da sich die Pfarre eine Öko-Soziale Beschaffungsordnung gegeben hat, kann eventuell auch diese als Einkaufshilfe herangezogen werden.

  • Muss ich überhaupt einkaufen? Mit dem Kostnixladen haben wir in der Pfarre eine Einrichtung, die oft hilft Einkäufe zu vermeiden und somit keinen Umwelt-schaden anzurichten oder soziale Probleme zu verschärfen. Kostnixläden gibt es mittlerweile auch in Gratwein und Graz. Dort gibt es auch Tipps für Reparatur, Repair-Cafes, alternative Lösungen, …  Weitere Initiativen sind die offenen Bücherschränke (in Gratkorn gegenüber KG4 und einer bei der Bäckerei Gaar). Abgesehen davon ist es auch sinnvoll, sich im Bekannten- und Verwandtenkreis umzusehen, ob man sich etwas nicht ausborgen oder gebraucht abkaufen kann.
  • Welcher Firma darf ich bezüglich sozial und umweltfreundlich vertrauen – und wenn keiner, dann kann ich mir zumindest die bessere aussuchen (aktuelle Liste der Möglichkeiten in der Öko-Soziale Beschaffungsordnung der Pfarre). Abgesehen davon wollen auch immer mehr Firmen nicht gewinnorientiert arbeiten, sondern für das Gemeinwohl einen wichtigen Beitrag leisten.
  • Beim Marktcheck und den Tipps vom Lebensministerium findet man Hilfe, wie man sich selbst ein Urteil bilden kann und worauf es zu achten gilt.
  • Manche sind über die Vielzahl an Labels verwirrt. Hier hilft Label-online.de sich ein Urteil zu bilden und auch den für bestimmte Produktgruppen Label für “besonders empfehlenswert” zu finden
  • Geht es um größere Beschaffungen, insbesondere für Organisationen, Firmen oder Institutionen, ist man bei  So:FairSüdwind gut beraten. Für Beschaffer gibt es sogar eine eigene Seite.

Einkausfswagen in ReiheBei Lebensmittel gilt bevorzugt:
saisonal (was gerade reif ist),
bio (weil in der Umweltbilanz und für die Gesundheit besser),
regional (Umweltschäden durch weite Transportwege vermeiden),
fair (soziale Standards werden eingehalten, Missstände beseitigt) und
nachhaltig (bei Verpackung, Verarbeitung, Ressourcenverbrauch).

Nach diesen Kriterien versuchen wir für Gratkorn immer wieder auch eine aktuelle Liste an Einkaufsmöglichkeiten hier zu veröffentlichen (Kontrolle 1.1.2018 – Liste von 2016 passt noch).

Ideal ist natürlich, Gemüse aus dem eigenen Garten oder direkt von einem Bauern (dem man vertraut) aus der Nähe zu beziehen. In Gratkorn gibt es zusätzlich als Alternative einen Bauernmarkt.

  • Mit dem fairen Handel mit anderen Kontinenten hat die  EZA zusammen mit den ersten Weltläden begonnen und war maßgeblich beteiligt, dass Fair Trade entstanden ist. Daher ist der Weltladen bzw. für Gratkorn der Weltmarkt nach wie vor erste Adresse, auch wenn es die FairTrade-Produkte jetzt auch in den Supermärkten gibt. Bei den Weltläden oder beim Weltmarkt in der Pfarre zu kaufen bewirkt auch, dass der “Gewinn” wieder in neue Projekte gesteckt wird.
  • Einkaufsführer für Bio aus der Umgebung findet man bei Bio AustriaBio-Einkauf in der Umgebung

Bei vielen Konsumgütern sind die Wege oft nicht nachvollziehbar und die Produktion wird ausgelagert. Bodenschätze oder Natur wird im ersten Schritt geplündert – hier gilt es auf naturverträgliche Gewinnung und Nachhaltigkeit zu achten. Zudem wird dabei auf die Bevölkerung keine Rücksicht genommen, sondern diese wird sogar für die Arbeit fast versklavt, indem ihr die Lebensgundlage entzogen wird. Für einzelne Produktionsschritte werden riesige Transportwege in Kauf genommen, weil an anderen Orten umweltschädlicher oder bei den Arbeitskräften ausbeuterischer produziert werden kann.

  • Bei Kleidung gibt es die Möglichkeit, inzwischen auch wieder lokale Produkte, z.B. Jeans aus Bio-Leinen, bei Naturfaser Fölser oder lange schon Schuhe von Waldviertler bei Gea zu kaufen.
    Bei auf anderen Kontinenten produzierter Kleidung, aber auch aus ärmeren europäischen Staaten, ist der soziale Aspekt am wichtigsten. Es gibt bereits Kleidung, die FairTrade zertifiziert ist. Treibende Kraft für bessere Sozialbedingungen ist Clean Clothes. Eher den Schwerpunkt auf Umwelt und Verträglichkeit findet man bei Textiles Vertrauen. Neben dem Einkauf in Weltläden, entsprechend der Suche nach einzelnen Produkten, gibt es inzwischen auch Fachgeschäfte oder Fachversandhandel: Hess-natur, Aßmus, Naturtextil Best, FairtragenGöttin des Glücks.
  • Gebrauchte Kleidung zu verwenden ist auch eine bedeutende Möglichkeit fair zu handeln. Der Kostnixladen der Pfarre Gratkorn wurde daher auch in den FairFashion-Führer des Landes Steiermark, unter „GEBRAUCHT = FAIR“, aufgenommen.
  • Computer belasten Umwelt und Menschen, von der Beschaffung der Rohstoffe, der Herstellung, der verwendeten Materialen, Energieverbrauch, Nutzungsdauer und Entsorgung. Neben der Auswahl der Firma über einen Markencheck bei rankabrand.de oder bei Greenpeace empfiehlt es sich, auf über clean oder green -T Informationen einzuholen oder den Grazer Spezialisten für sparsame und wiederverwendbare Computer compuritas.at zu kontaktieren. Die Pfarre selbst verwendet die Computer von compuritas und lässt von dieser Firma die gesamte EDV-Anlage warten.
  • Spielzeug-Information: Spielsachen fair machen
  • Blumen:  Fairtrade
  • In der Umweltbilanz ist bei Papier die beste Wahl Recycling-Papier. Chlorfreie Bleiche sollte Standard sein (TCF-Gütesiegel) und wenn das Papier direkt aus Holz gewonnen wird, gilt gleiches, wie für Artikel aus Holz: Das FSC-Gütesiegel, das mit Recht immer wieder auch kritisiert wird. Aber selbst Greenpeace weiß nichts Besseres und arbeitet dort bei der Verbesserung mit.
  • Für den Büroeinkauf gibt es einen Ratgeber vom Lebensministerium und ein Geschäft im Versandhandel, die Firma Memo, deren Katalog zugleich ein Nachschlagwerk auf der Suche nach nachhaltigen Produkten ist.
  • Info zum Umsteigen auf Ökostrom bzw. Infos zu problematischen Tricks der Anbieter.
  • Umwelt – Fragen und Lösungen: www.umweltberatung.atKlimabündnis

Im Bereich der Pfarre

  • Vorschläge beim Pfarrer, PGR oder Umwelt-Team einbringen, z.B. per Mail
  • Augen offen halten und Pfarrer, PGR oder Umwelt-Team darauf hinweisen, wenn etwas nicht im Hinblick auf Leitlinien und Umweltprogramm funktioniert oder besser gemacht werden könnte, z.B. per Mail
  • Angebote der Pfarre nutzen: Weltmarkt, Kostnixladen, Vorträge, Internet-Informationen
  • Eigene Aktivitäten in der Pfarre entsprechend der Umweltleitlinien prüfen bzw. nachfragen, ob es dazu Festlegungen im Handbuch gibt.
  • Eigene Erfolge bekanntgeben oder präsentieren.

Für Sie (Vorschläge zum Selbstentscheiden und Aussuchen):

  • Das Leben aus dem Glauben, bezüglich Gottes Schöpfung und Nächstenliebe, immer wieder prüfen und eventuell neu ausrichten.
  • Bewusst zum Gottesdienst gehen (radeln?), anstatt mit dem Auto zu fahren.
  • Für sich und alle Menschen beten, dass es uns gelingen möge, diese Welt lebenswerter zu machen.
  • Nach Möglichkeit regionale und fair gehandelte Produkte, z.B. beim Weltmarkt der Pfarre kaufen. Auf Umweltverträglichkeit und geringe Transportwege achten. Abfallmenge schon beim Einkauf verringern.
  • Energiebewusst verwenden und nicht verschwenden.
  • Sich bei einer Umwelt-, Menschenrechts-, Entwicklungs- oder katholischen Missionsorganisation engagieren oder sich zumindest dort regelmäßig informieren und diese fördern.
  • Eine Selbstverpflichtungserklärung erstellen, z.B. Vorsätze festlegen und auf die Einhaltung achten. Beispiel herunterladen (PDF).