Alles was wir brauchen, gibt es schon auf dieser Welt, wir müssen es nur noch finden.
An die hundert Personen haben die Eröffnung des Kostnixladen in der Pfarre Gratkorn mitgefeiert. Im Festakt hat Mitinitiator Hans Preitler die Idee und Entstehung des Kostnixladens vorgestellt. Interessante Ansprachen haben die Zusammenhänge zu anderen Bereichen dargestellt. Musik von Andrea Karrer und Titow Griem gab der Veranstaltung einen feierlichen Rahmen.
Mit dem Durchschneiden eines Bandes wurde der Kostnixladen dann eröffnet und von P. Benedikt gesegnet. Die Gäste wurden mit einem “Wastecooking”-Buffet verwöhnt.
Letzte Vorbereitungen
Die Woche vor der Eröffnung erhielt der Kostnixladen noch seinen letzten Schliff. Durch das große Medienecho hatte sich das Bücherregal rasch gefüllt und auch im Bereich der kleinen Geschenke blieb kein freies Platzerl mehr. Im Team finden sich einige Verkaufsprofis, die ein gutes Auge dafür haben, wie die Dinge attraktiv in Szene gesetzt werden und wie ein Laden sein muss, damit er einladend wirkt.
Für die Vorbereitung des Festes wurde fleißig gearbeitet: an Tontechnik und Licht, an Gestaltung von Pfarrsaal und Jugendraum und an der Verwandlung von Lebensmittel, die schon für den Müll bestimmt waren, zu einem köstlichen Buffet.
Der Festakt und die offizielle Eröffnung
Die fast hundert Gästen wurden von Musik begrüßt, nämlich dem virtuosen Gitarrenspiel von Griem Titow und der tollen Stimme von Andrea Karrer.
Hans Preitler stellte anhand des Postulats: “Alles was wir brauchen, gibt es schon auf dies Welt – wir müssen es nur noch finden.” die Idee und die Entstehungsgeschichte des Kostnixladens dar und rief zu einerem anderen Umgang mit Waren auf, nämlich den einer dankbaren und wertschätzenden Achtung. Müllberge, Ausbeutung der Ressourcen und soziale Ungerechtigkeit durch skalvenartige Arbeitsverhältnisse wurden als Krisen angesprochen. Der Kostnixladen will Ankerpunkt sein für eine Trendwende zur Müllvermeidung, für Nachhaltigkeit und partnerschaftlichen Umgang von Produzenten und Konsumenten.
Mit dem als nächstes ausgewählten Musikstück wurde auch auf dies Thematik Bezug genommen.
Vizebürgermeister Herbert Perhab sprach die globalen Probleme an und war erfreut, eine solche Initiative in seiner Gemeinde zu haben.
David Steinwender (Transition Graz) sah den Kostnixladen als Teil der Transition-Bewegung, in einer Reihe von Initiativen, die einen nachhaltigeren Umgang versuchen, sich miteinander vernetzen und so miteinander diese Welt verändern.
Josef Knabl (SOL) sprach über die Wandelpartnerschaften, die von SOL initiert worden sind und über die auch eine Unterstützung des Lebensministeriums für den Kostnixladen erzielt werden konnte. SOL verdankt der Kostnixladen auch das Layout für alle hinkünftigen Aussendungen und Auftritte.
Katrin Lampl von Foodsharing sprach über das Retten von Lebensmitteln (die kein Müll sind und trotzdem dort landen würden) und vom Teilen von Essen. Der Kostnixladen ist auch Teil dieser großen Bewegung und ist der erste FairTeiler in der Steiermark ausserhalb von Graz.
Für Pfarrer P. Benedikt Fink ist der Kostnixladen eine weitere Initiative, die in seiner Pfarre Platz gefunden hat, seitdem er die Idee gehabt hatte, das Umweltengagement der Pfarre nach EMAS zertifizieren zu lassen. Nach dem Segnungsgebet war es dann an ihm und Hans Preitler den Kostnixladen zu eröffnen.
Vom Balkon des Pfarrsaal aus konnten die Besucher – wie auf einer Tribüne – das Durchschneiden des Bandes und die Segnung mitverfolgen.
Miteinander feiern
Damit die Leute nicht alle zugleich den Kostnixladen stürmen, waren sie noch eingeladen, bei Musik, Spiel und Informationen im Pfarrsaal zu bleiben oder sich am Buffet im Jugendraum zu stärken. “Das alles hätte weggeworfen werden müssen?!” war der Ausruf eines begeisterten Gastes beim Anblick der Überfülle an Köstlichkeiten, die fachkundig aus den gespendeten und geretteten Lebensmitteln “gezaubert” worden waren. Dazu gab es “nur” eine Vielfalt an köstlichen, selbstgemachten Säften zum Trinken. Es hat den Gästen so gut geschmeckt, dass fast alles aufgegessen wurde.
“Das hab ich mir schon immer gewünscht.” und “Schau, was ich gefunden habe.” – Die Pressefotos wurden gerade erst vor dem Kostnixladen gemacht, da kamen schon die ersten Besucher aus dem Kostnixladen, glücklich mit einem oder gar drei gefundenen Geschenken.
Danke
Danke an alle Mitarbeiter im Kostnixladen-Team und in der Pfarre. Danke der Pfarre für diesen Raum und alle Unterstützung. Danke den Sponsoren und unterstützenden Firmen: Lex, Grohs, SOL, Lebensministerium, Sandra’s Gsunds Platzerl, Billa Gratkorn, Anton & Christa Möstl, … .Danke allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben.
Alle Bilder: Hohenthal Maria
Weitere Bilder verlinkt mit Genehmigung des Fotografen Hrn. Gasser